Vortrag

Montag, 05. November 2012, 19h30, Roter Saal im Schloss:

"Leuchtende Liebe - lachender Tod!" -

 

Vortrag von Andreas Berger
über Richard Wagners "Siegfried"

Siegfried, der Drachentöter, ist der Titelheld im dritten Teil von Wagners Opernzyklus "Der Ring des Nibelungen". Geboren aus dem Inzest der Geschwister Siegmund und Sieglinde, ist er nun vollends das Kind anarchischer Welt-und Moralvorstellungen. Unbeleckt von aller Kultur, von Götterrat und menschlicher Weisung, wächst er im Wald auf, ein Naturbursch, der das Fürchten nicht kennt. Zum orchestralen Waldweben, der zartesten Musik, die Wagner je schrieb, versucht sich der Vollwaise sein Leben aus der Natur zu erklären. Ganz Unschuldsengel besiegt er das Böse in Gestalt des Drachen. Doch der Naturbursche ist auch ein anarchischer Rambo, der nichts mehr wissen will von Traditionen und seinem Ahnen Wotan den Gesetzesspeer zerschlägt. Deutschland im Herbst, und die Götter müssen abdanken. Doch für welche Weltordnung steht Siegfried? In der Wotanstochter Brünnhilde trifft er noch einmal auf Wissen und Ideale. Wagner reißt die beiden in Liebesekstase davon, in der Freiheit der Kunst jubelt er am liebsten und fast unverantwortlich übermütig: "lachende Liebe, leuchtender Tod!"
Der mit Tonbeispielen versehene Vortrag des Germanisten und Kulturjournalisten Andreas Berger will insbesondere Einsteiger in Richard Wagners Leben und Werk einführen und setzt die mit "Rheingold" und "Walküre" begonnene Vortragsreihe zum vierteiligen "Ring"-Projekt fort.
Eintritt frei.

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