Wagnerstimmen 2012
Unser Stipendiat Oleksandr Pushniak hat den alle drei Jahre stattfindenden
Wettbewerb für Wagnerstimmen gewonnen!
Von 110 Bewerbern aus 31 Ländern wurden 16 Kandidaten für das Halbfinale in Karlsruhe zugelassen. Am Ende gewann er neben dem ersten Preis sogar noch den Publikumspreis! Wir gratulieren!
Vom 11. bis 13. Oktober fanden das Semifinale und das Finale des Wagnerstimmen-Wettbewerbes 2012 in Karlsruhe statt. Der Wettbewerb widmet sich der Förderung junger Stimmen und wird nur alle 3 Jahre ausgeschrieben. Er war für uns dieses Jahr besonders interessant, weil wir unseren diesjährigen Stipendiaten Oleksandr Pushniak aufgemuntert hatten sich zu bewerben, nachdem er uns als Kurvenal im Tristan und in anderen Rollen positiv aufgefallen war.
Aus den über 100 Bewerbungen (mit CD) aus 31 Ländern wurden Sänger ausgewählt, die während der Stipendiatentage im August in Bayreuth (oder vorher in Karlsruhe) vorsangen.
Oleksandr Pushniak sang in Bayreuth vor und wurde überraschend für den nächsten Tag zu einem weiteren Vorsingen im Festspielhaus eingeladen. Nun singt er bei den Festspielen 2013 den Donner im Rheingold in der Neuinszenierung des Rings! 16 Sängerinnen und Sänger qualifizierten sich für das Semifinale in Karlsruhe, unter ihnen Oleksandr Pushniak.
Halbfinale am 11.10.2012
Am 11.Oktober begann um 17.00 Uhr im Staatstheater Karlsruhe das Semifinale des Wettbewerbs. Es gab zwei Durchgänge mit Klavierbegleitung, jeder sang eine Wagnerarie und in der 2.Runde ein Stück seiner Wahl. (Bei den Bässen hörten wir 3mal die Verleumdungsarie aus dem Barbier).
Um etwa 22.00 Uhr zog sich die Jury ( Vorsitz: Frau Eva Wagner-Pasquier (Leiterin der Bayreuther Festpiele), stellvertretende Vorsitzende: Eva Märtson ( Präsidentin des RWV International), Mitglieder: Alessandra Althoff-Pugliese, Dame Gwyneth Jones, Edith Haller, Justin Brown, Peter Spuhler) zu einer halbstündigen Beratung zurück.
Weitergeleitet wurden:
Anneli Lindfors | Sopran, Jg. 1979, Schweden |
Alexander Geller | Tenor, Jg. 1979, Deutschland |
Patrick Zielke | Bass, Jg. 1982, Deutschland |
Julia Rutigliano | Mezzosopran, Jg. 1978, Deutschland |
Sebastian Pilgrim | Bass, Jg. 1985, Deutschland |
Oleksandr Pushniak | Bariton, Jg. 1983, Ukraine |
Ausgeschieden waren Sänger, von denen wir sicher auch noch hören werden. Man hätte ihnen wenigstens einen Blumenstrauß gegönnt.
Der spannende Abend endete nach etwa 6 Stunden, passend zu einem Wagnerabend.
Finale am 13.10.2012
Die Spannung stieg dann beim Finale. Es begleitete das Orchester des Badischen Staatstheaters und hier wurden Unterschiede deutlicher als bei Klavierbegleitung, die sich dem Sänger oft mehr anpasst als ein großes Wagnerorchester. Der Abend wurde von dem Chefdramaturgen des Theaters Karlsruhe, Dr. Bernd Feuchtner, moderiert.
Die Finalisten sangen zwei Arien, beide von Richard Wagner. Oleksandr Pushniak hatte es sich in der Auswahl seiner Stücke nicht leicht gemacht. Er sang aus „Tristan und Isolde“, 3. Akt. Kurwenal: „Erwachet er, wär`s auch nur für immer zu verscheiden“ und aus „Parsifal“ sehr berührend den Amfortas „Nein! Lasst ihn unenthüllt“, mit Stimmvolumen, Ausdruck und großer Textverständlichkeit.
Die Jury vergab an ihn den „ Preis des Richard Wagner Verbandes International“ (5 000 €). Außerdem bekam er vom Publikum den mit 1 000€ dotierten „Publikumspreis“ zugesprochen. Der „ Wolfgang-Wagner-Preis“ (3 000€) wurde an Sebastian Pilgrim vergeben und Patrick Zielke erhielt den „Dorothea-Glatt-Förderpreis“ (2.500 €).
Es waren spannende Tage für wagnerbegeisterte Opernfreunde!
Helga Pasemann