Stipendiatenkonzert

am 22.06.2012 zur Verabschiedung von
Frau Elisabeth Rheinländer

als Vorsitzende des Richard-Wagner-Verbands Braunschweig

Drei Amtszeiten à fünf Jahren hat Elisabeth Rheinländer als Vorsitzende den Richard-Wagner-Verband Braunschweig geleitet. In dieser Zeit hat sie viele neue Akzente in der Verbandsarbeit gesetzt, hat zahlreiche Stipendiaten auf ihren ersten künstlerischen Wegstrecken entdeckt und ermutigt, hat sich oft sehr persönlich um die Anliegen der Verbandsmitglieder gekümmert und gute Kontakte zu anderen Kulturinstitutionen vor Ort geknüpft. Auf der Jahresversammlung Anfang April hat sie nicht wieder kandidiert und wurde zur Ehrenvorsitzenden gewählt.

Am Freitag, den 22.06.2012 fanden sich im Vortragssaal der Stadthalle Braunschweig über hundert Mitglieder des RWV-Braunschweig und Freunde ein, um Frau Rheinländer mit einem Stipendiatenkonzert aus dem Amt zu verabschieden.

Der RWV-Verband wollte sich bei ihr mit einem Programm bedanken, das die Vielfalt unserer Auseinandersetzung mit Richard Wagner und der Begabungen ausgesuchter Stipendiaten dieser Zeit widerspiegeln sollte.

Die bekannten Wesendonck-Lieder hatte Damien Liger zum 100-jährigen Bestehen des Verbandes 2009 in eine Choreographie "Für Mathilde" verwandelt. Für sein Stipendium bedankte er sich mit der tänzerischen Gestaltung des Lohengrin-Vorspiels, die er nun zu Beginn des Stipendiatenkonzerts noch einmal zeigte.

Der Verband hat sich wederholt um die weniger bekannten Werke Wagners gekümmert: In einem Klavierabend erklang sein selten gewürdigtes Klavierwerk - unsere Stipendiatin Kyung-Sook Choi erinnerte daran mit drei kleinen Albumblättern: dem Albumblatt E-Dur für E.B. Kietz (1840), der Polka für Klavier (1853) und dem Zürcher Vielliebchen-Walzer (1854).

Die Glückwunsch-Rede für Frau Elisabeth Rheinländer übernahm ihr Nachfolger im Amt Andreas Berger. Mit warmen Worten würdigte er ihre Arbeit.

Die Vorsitzende des RWV international Frau Eva Märtson sprach weitere Grußworte und stellte wie ihr Vorredner die von Frau Rheinländer stets handschriftlich geführte Korrespondenz heraus, die für ihre besondere Wertschätzung im Umgang mit den Mitmenschen spreche und die sich wohltuend gegen eine durch Nutzung der neuen elektronischen Medien verursachte Beliebigkeit abgesetzt habe. In Bezug auf die 15-jährige Amtszeit stellte sie schmunzelnd fest: "Fünf Jahre braucht man, sich in das Amt einzufinden, fünf Jahre braucht man, um seine Vorstellungen umzusetzen, und fünf Jahre braucht man, um einen Nachfolger zu finden."

Auch die Kulturdezernentin der Stadt Braunschweig, Frau Dr. Anja Hesse, erinnerte sich in ihrer kurzen Laudatio an die handschriftlichen Briefe, die sie immer noch aufbewahre und in denen Frau Rheinländer ihr immer direkt gesagt habe, was die Kulturdezernentin gut gemacht habe und was nicht.

Zahlreich sind die Sänger des Staatstheaters, die als Stipendiaten unseres Verbands die Bayreuther Festspiele besuchen konnten. In diesem Jahr gehört der Bariton Malte Roesner dazu, der an diesem Abend begleitet von Maria Lebed die Lieder aus der "Schönen Magelone" von Johannes Brahms sang.

Brahms vertonte 1861 bis 1868 nur 15 der 17 Romanzen, die Ludwig Tieck als Gedichte in seine "Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence" von 1796 eingelegt hatte.

An diesem Abend wurde nun auch Tiecks Märchen von Andreas Berger vorgetragen, so dass der Sinnzusammenhang gut verständlich wurde.

Abschließend bedankte sich Frau Elisabeth Rheinländer für die Glückwünsche. Sie betonte, dass nicht sie allein im Vordergrund stehen wolle, sondern dass es in einem Verband vor allem darum gehe, gemeinschaftlich für eine Sache einzutreten. Im Falle des RWV-Braunschweigs sei dies natürlich: Richard Wagner.

Frau Rheinländer lud anschließend dazu ein, den Abend bei einem Empfang mit Sekt, Saft und Brezeln in regem Austausch von Erinnerungen zu beschließen. Daran nahm auch Kammersängerin Anja Silja, Ehrenmitglied unseres Verbandes, teil.

 

 

 

 

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