Bayreuth-Nachlese 2011 im Haus der Stiftungen

Die Diskussionsbeiträge der diesjährigen Stipendiaten moderiert von Andreas Berger nach ihrem Bayreuth-Besuch waren frisch und unvoreingenommen. Sie waren auch ein Gewinn für die Teilnehmer, die nicht selbst in Bayreuth dabei waren.  So von der Neuinszenierung des Tannhäuser, kommentiert von den drei anwesenden Stipendiaten, immer ohne routiniertes Abwinken erfahrener Bayreuth-Besucher mit einer oft  berufsmäßig pessimistischen Grundhaltung.

Doch die unvoreingenommene Herangehensweise der drei zeugte von fundierter, konstruktiver Kritikfähigkeit, die sich nicht so sehr auf vorherige Erfahrungen und Vergleiche mit anderen Inszenierungen stützte.

Wurde von den Stipendiaten die Inszenierung des Tannhäuser von Sebastian Baumgarten kaum kritisiert, folgte dies doch wegen der musikalischen Darbietung: Übereinstimmung herrschte über die schwache Leistung des Tannhäusers, gesungen von dem Schweden Lars Cleveman, der wohl an jenem Abend indisponiert war, insbesondere bei der Romerzählung. Die von einigen Mitgliedern geäußerte Kritik am Dirigat wurde von den Stipendiaten nicht geteilt. Vielleicht lag das auch daran, dass unterschiedliche Aufführungen besucht wurden. Die Stipendiaten besuchten die Aufführung des Tannhäuser, in der Peter Tilling kurzfristig für den erkrankten Thomas Hengelbrock einsprang.

Die Faszination des Bayreuther Festspielhauses wurde betont: „Der Boden vibriert!“. Neben dem Tannhäuser besuchten die diesjährigen Stipendiaten des RWV Braunschweig, die umstrittenen Meistersinger von Katharina Wagner in ihrem letzten Jahr und den Tristan, ursprünglich im Premierenjahr von Christoph Marthaler auf die Bühne gebracht. Letztere wurde von allen übereinstimmend als die am wenigsten gelungene Aufführung bezeichnet.

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